Nina hat mir wieder Platz auf ihrer Spielwiese gemacht und so darf ich auch heute wieder einen Gastbeitrag schreiben. Achtung – diesmal startet die Kolumne mit einem Witz, der mir beim Scrollen auf meiner Timeline ins Auge gestochen ist. Deswegen spar ich mir jetzt erst mal die Worte und lasse euch dieses Bild lesen. (Bild lesen, klingt komisch irgendwie, aber das ist jetzt unsere Zeit.)

 

Klar, ich musste schmunzeln – wie viele von euch wahrscheinlich auch. Manchmal hat man einfach das Gefühl, andere haben ein paar der „Big Steps“ im Leben schon hinter sich und ich selbst bin keinem dieser Schritte näher. Als würde man selbst nie wirklich erwachsen werden und das hieße, man hätte nichts erreicht. Aber ich weiß auch gar nicht, ob ich diese fiktiven Personen beneiden würde – nur, weil sie verlobt sind, oder befördert wurden. Ist das für mich gleich der Maßstab für Erfolg oder ein glückliches Leben? Ich freue mich für jeden Menschen, der etwas tut oder hat, das ihn glücklich macht. Aber nur weil etwas von außen so aussieht, als würde es nur „glänzen“, muss es noch lange kein Gold sein. Du kannst oft nicht hinter die Fassade blicken – und so sind manche Leute, die du für etwas bestimmtes bewundert hast, vielleicht doch gar nicht so zufrieden – im Gegenzug bewundern sie dich vielleicht sogar für etwas, das dir gar nicht bewusst war, das es wertvoll sein könnte. Man sieht zum Beispiel eine attraktive Person und denkt sich, dass die sicher kein Problem mit ihrem Aussehen hat und mit sich voll und ganz zufrieden sein muss. Und in Wirklichkeit schlummert auch da die Unsicherheit und man selbst sieht sich oft anders, als andere das tun. Man glaubt, dass diese Person sicher nicht die gleichen Probleme hat, wie man selbst, weil sie dieses oder jenes hat/kann/tut – und bei einem Blick hinter die Kulissen, merkst du, dass es auch ihr so geht.

 

Niemand und nichts ist perfekt.
Und genau so, wie du dich entschieden hast, dein Leben zu führen, so ist es richtig. Und auch das wird nie perfekt sein. Es wird nie so sein, dass du dir denkst „ich hab alles, ich kann alles, ich hab keinerlei Sorgen, keinerlei Zweifel, mir geht es durchgängig gut.“ Es wird nie immer alles super sein, es wird immer auch schlechte Phasen geben. Du hast die Chance aber jederzeit etwas an deiner Situation oder deiner Einstellung zu ändern. Und manchmal sind die Dinge gar nicht so schlimm, wie sie im ersten Augenblick scheinen. Niemandem scheint 24/7 nur die Sonne aus dem Hintern und das müssen wir einfach mal akzeptieren. Das heißt nicht, dass man sich in Selbstmitleid suhlen sollte – und zwar eben genau deshalb nicht, denn nicht nur ganz speziell DU wurdest auserwählt, um das Leid der Welt zu tragen. Jeder hat so seine eigenen Probleme und manche sind vielleicht schlimmer als andere, aber du siehst sie ja auch an der Oberfläche meist gar nicht.


Und im Endeffekt gehst du dein eigenes Tempo.

Ich glaube, dass uns diese gesellschaftlich (und zum Teil wohl auch biologisch) vorgegebenen „Big Steps“ manchmal auch etwas unter Druck setzen. Klar, sollte man sich Ziele setzen, aber halt die eigenen. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob manche Leute gewisse Schritte wirklich aus vollster Überzeugung gehen, oder eben, weil es doch einfach jetzt so sein muss. Weil man sich ja nur vorwärts bewegen kann. UND DAS STIMMT. Es geht nie zurück, oder bleibt stehen. Aber das heißt nicht, dass es keine alternativen Wege gibt, die man gehen kann. Wann du welche Richtung einschlägst, bleibt dir überlassen. Und ich persönlich finde, der Weg zum 10ten Stempel bei der Döner-Bonuskarte klingt ziemlich verlockend.




Ihr habt meine alten Beiträge verpasst? Dann nichts wie hin!

PS: Nicht, dass sich jemand angegriffen fühlt, der diese Big Steps schon hinter sich hat. Die möchte ich keinesfalls abwerten. Es soll nur jeder eben sein eigenes Tempo gehen und es freut mich, wenn ihr glücklich seid.

Share this story