Wir sind schön für uns – so heißt der Titel der neuen dm österreich Kampagne, von der ich ein Teil sein darf. Es geht vor allem darum sich selber gerne zu haben und zufrieden mit sich zu sein. Vor allem wir Frauen kämpfen immer und immer wieder damit und haben oft etwas an uns selber auszusetzen. Wie gerne wäre ich größer, schlanker und begabter. Ist es ok so wie ich bin?
Sich selber schön zu finden und gern zu haben ist nicht immer leicht – Oft wird das Selbstbewusstsein von Zweifel überschattet. Doch eigentlich ist das totaler Schwachsinn, denn wir haben alle keinen Grund dazu.

Jeder Mensch ist einzigartig. Wir sind alle unterschiedlich und genau das macht uns doch so besonders. Niemand ist perfekt und das ist auch gut so, wir sind alle auf unsere Art und Weise schön.
Gemeinsam mit Sophie, Julia und Denise habe ich mich zum Thema Schönheit und Selbstbewusstsein unterhalten und es ist ein unglaublich nettes Video dabei raus gekommen. Wir sind 4 total unterschiedliche starke Frauen, die in den letzten Jahren gelernt haben sich selber schön zu fühlen und sich selber zu lieben. Doch der Weg zu mehr Selbstbewusstsein war vor allem bei mir ein sehr langer, von dem ich euch heute mehr erzählen möchte.

Ich glaube dieser Beitrag ist einer meiner persönlichsten überhaupt und ich muss sagen, dass es mir gar nicht so leicht gefallen ist ihn zu verfassen. Immer und immer wieder habe ich zu schreiben begonnen und den Laptop dann doch wieder zugeklappt und gewartet.
Ich war nicht immer so eine selbstbewusste Frau und wenn ich eine schlechte Phase habe, muss ich mich auch immer und immer wieder an der Nase nehmen, damit ich nicht in alte Muster verfalle.

In der Unterstufe wurde ich als junges Mädchen von meinen Mitschülerinnen ziemlich mies behandelt und hatte keine leichte Zeit. Eigentlich hatte ich nie Probleme in der Schule und hatte auch immer meine Freunde, doch irgendwann hat sich dann alles geändert und das nur weil ich nicht die Meinung einer Mitschülerin vertreten habe. Diese Zeit war unheimlich schwer für mich, denn die anderen Mädchen haben es mich wirklich spüren lassen, dass ich nicht dazugehöre und so wurde ich zur Außenseiterin. Die ganze Klasse hat sich gegen mich gestellt, weil jeder vor diesem besagtem MädchenAngst hatte und ich musste es sozusagen ausbaden – Kinder können ganz schön fies sein.  Natürlich habe ich mir sehr lange selber die Schuld dafür gegeben und habe trotzdem immer versucht wieder Anschluss zu finden, vergeblich. Meine Mutter hat sich dann sehr für mich eingesetzt und nach langem hin und her durfte ich Klasse wechseln, was am Anfang natürlich auch nicht leicht war, denn ich kannte dort ja niemanden. Es wurde aber besser und ich habe mich langsam in der Schule wohl gefühlt. Nachdem ich nach der Unterstufe in eine andere Schule gewechselt habe, wurde alles Gott sei Dank viel besser. Ich hatte endlich eine richtige Klassengemeinschaft und Freundinnen, obwohl ich auch hier immer versucht habe alle zu beeindrucken. Jeden Blödsinn habe ich mitgemacht, nur um dazu zugehören, auch wenn es wahrscheinlich nicht mal nötig gewesen wäre.

Die Teenie-Zeit ist sowieso keine leichte Zeit. Man versucht herauszufinden wer man eigentlich ist und wenn man dann auch noch “bestraft” dafür wird wie man ist, macht es das ganze natürlich noch schwerer. Es hat bei mir wirklich sehr lange gedauert bis ich Selbstbewusst war und das auch ausgestrahlt habe. Die kommenden Jahre hatte ich zwar viele Freunde, aber ich wollte immer so sein wie die anderen Mädchen. Immer habe ich mich an anderen orientiert – was finden die anderen schön, was sagen die anderen dazu, ok dann mag ich das auch. Sehr lange habe ich zu allem ja und amen gesagt, denn ich wollte ja so sein wie die anderen und ihnen gefallen. Ich hatte irgendwie Angst ich selber zu sein, denn in der Unterstufe dachte ich ja, dass es falsch wäre so wie ich bin.

Natürlich ist das immer besser geworden, aber ich hatte immer wieder sehr viel Selbstzweifel. Bin gerne in ein tiefes Loch gefallen und nur schwer wieder raus gekommen. Eigentlich schrecklich was so eine kleine Phase im Leben anrichten kann und wie lange man braucht bis man sich davon erholt. Ich habe diese Mobbing-Phase eigentlich ziemlich verdrängt und auch keine Gedanken mehr daran verschwendet – an vieles kann ich mich auch gar nicht mehr erinnern und weiß es nur von Erzählungen. Ein bisschen ist davon aber trotzdem ganz tief in mir hängen geblieben und hat mich so auch ein bisschen beeinflusst.

Der Blog und natürlich auch die Menschen mit denen ich mich umgebe, waren in den letzten Jahren eine große Hilfe für mich und mein Selbstbewusstsein ist immer mehr und mehr zum Vorschein gekommen. Anfangs wollte ich natürlich noch jedem Trend hinterher, habe alles so gemacht wie die anderen – denn das kommt ja gut an, also kannst du auch so sein. Ich habe viel ausprobiert und irgendwann gemerkt, dass es am besten ankommt, wenn ich einfach so bin wie ich bin. Ich habe meinen eigenen Stil gefunden und eifere nicht mehr allem hinterher. Natürlich hat mir aber auch das viele positive Feedback sehr geholfen und mich in meinem Vorhaben gestärkt. Ich hatte lange das Gefühl, dass ich nicht wirklich etwas gut kann, nicht kreativ bin und nicht weiß wohin mit mir, doch eigentlich ist das ein totaler Schwachsinn. Man macht sich oft viel kleiner als man ist und sieht dabei so viele Dinge nicht.

Auch an meinem Körper hatte ich natürlich immer etwas auszusetzen und da sind natürlich die Medien nicht immer sehr hilfreich. Man sieht so viele perfekte Menschen und möchte natürlich auch so aussehen. Vor allem die heutige Social Media Welt macht es einem noch schwerer mit sich selber zufrieden zu sein. Man muss aber versuchen das alles auszublenden, denn ganz ehrlich wenn wir alle so aussehen würden, gäbe es sicher wieder andere Dinge mit denen man nicht happy ist. Ich habe aber in den letzten Jahren gelernt mit mir im großen und ganzen zufrieden zu sein. Niemand ist perfekt und es wird immer irgendetwas geben was man ändern will. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man lernt sich selber zu mögen und zu akzeptieren.

Wir müssen lernen stolz auf uns zu sein und dürfen uns selber nicht so viel kritisieren, denn so stehen wir uns nur selber im Weg. Wir sind alle schön wie wir sind, mit allen unseren Fehlern und Makel. Jeder ist etwas besonderes und das müssen wir uns selber immer und immer wieder eingestehen. Sicher gibt es immer wieder Phasen in denen man in alte Muster zurückfällt und das ist auch ok so. Der Weg zur Selbstliebe ist ein sehr langer und steiniger und braucht einfach Zeit. Das muss man sich immer wieder vor Augen halten.
Was mir persönlich unheimlich hilft mich gut zu fühlen und mich selber gerne zu haben, ist ein Lächeln. Ich stelle mich gerne vor den Spiegel und schenke mir einfach ein fröhliches ehrliches Lächeln. Ich sage mir, dass ich stolz auf mich bin und ich toll bin. Ich bin stolz was für ein Mensch aus mir geworden ist und was ich schon alles geschafft habe, obwohl ich es mir nicht zugetraut habe.  – Klingt vielleicht ein bisschen doof, aber es hilft wirklich und man fällt so weniger schnell in eine “traurige” Phase und mag sich einfach viel lieber.

Wichtig ist auch, dass man sich selber immer wieder etwas Gutes tut. Sei es ein Beauty-Abend nur für sich, eine anstrengende Sporteinheit oder einfach ein Spaziergang mit dem Hund. Wenn man gut zu sich selber ist und versucht die negativen Gedanken auszublenden, dann mag man sich selber auch viel mehr und fühlt sich auch gleich schön.


– In Zusammenarbeit mit dm österreich –

Fotos: André Huber
Video: Julia Schierer

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